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Chiis and Aikas Anime World - Anime von A-Z
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Anime
Anime
Bedeutung von Anime in Japan
Anime sind ein fester Bestandteil des japanischen Kulturgutes. Die Bedeutung der Anime in Japan kann man an der Tatsache erkennen, dass die drei (bis 2003) erfolgreichsten Kinofilme in Japan Anime sind: Prinzessin Mononoke, Pokémon: Der Film und Chihiros Reise ins Zauberland. Zudem ist die Unterhaltungsindustrie in Japan, die Anime wie Manga produziert, mit 80 Milliarden Euro Umsatz im Jahr wirtschaftlich bedeutend. Pro Jahr kommen bis zu 200 neue Serien auf den Markt.
Genre
Während europäische und amerikanische Zeichentrickfilme hauptsächlich auf ein jüngeres Publikum abzielen, kindgerechte Inhalte und Comedy daher im Vordergrund stehen und andere Genres eher Randerscheinungen darstellen, gibt es bei Anime ein breitgefächertes Themenspektrum für alle Altersstufen. Von Literaturverfilmungen (z. B. Das Tagebuch der Anne Frank) über Horror bis hin zu Science-Fiction werden nahezu alle Bereiche und Altersklassen abgedeckt. Auch gibt es Genres bei Anime, die fast ausschließlich in diesen vorkommen (z. B. Mecha-Serien über überdimensional große Roboter). Ein Schwerpunkt der Produktionen liegt allerdings auch in Japan bei Fernsehserien für Kinder und Jugendliche, denen oft etwas mehr „zugemutet" wird als in westlichen Kinderfilmen üblich.
Pornographische Anime (sogenannte Hentai) machen nur einen kleinen Teil des japanischen Kaufvideo-Marktes aus; im Fernsehen und im Kino werden sie in Japan überhaupt nicht gezeigt. Im Gegensatz zu weit verbreiteten Vorurteilen liegt der Hentai-Anteil bei Anime nur bei zirka 5 % der Gesamtproduktion. Viele Anime beinhalten jedoch erotische Ansätze, ohne dem Hentai-Genre zugeordnet werden zu können.
Anime- und Manga-spezifische Genre:
Ecchi: Abgeleitet von der Aussprache des englischen Buchstabens H für „Hentai". Japanisch für unanständige Sexualität. Diese Anime beinhalten nach der westlichen und insbesondere der deutschen Definition nur leicht sexuelle Andeutungen. In Japan ist Ecchi und Hentai dasselbe, was sich vor allem durch die Wortbildung selbst erklären lässt.
Hentai: Japanisch für abnormal oder pervers. Dieser Begriff wird hauptsächlich von westlichen Zusehern für Anime mit pornographischen oder erotischen Inhalten genutzt. In Japan jedoch sind die Begriffe Poruno oder Ero gebräuchlich, um auf solches Material hinzuweisen.
Mahō shōjo: Japanisch für magisches Mädchen, Bezeichnung für Geschichten von Mädchen mit magischen Kräften.
Mahō shōnen: Japanisch für magischer Junge, männliches Äquivalent zu Mahō Shōjo.
Mecha: Anime und Manga, in denen riesige Roboter vorkommen.
Sentai/Super Sentai: Japanisch wörtlich für Kampfteam. Bezieht sich auf jede Sendung mit einem Team aus Superhelden.
Shōnen-Ai: Japanisch für Jungen-Liebe. Bezeichnung für Manga und Anime, deren Thema die Liebe und Romantik zwischen männlichen Charakteren ist. Diese Bezeichnung ist in Japan wegen der Andeutungen auf Pädophilie nicht gebräuchlich und wurde daher durch den Begriff Boys Love (BL, bi eru) ersetzt.
Yuri: Der Begriff bezieht sich auf Anime und Manga, die Liebe und Romantik zwischen weiblichen Charakteren zum Inhalt haben.
Yaoi: Wie Shōnen Ai, hat aber meist eher die sexuelle Beziehung zum Thema.
Bekannte Anime-Studios
Das bekannteste und erfolgreichste japanische Anime-Studio ist Studio Ghibli, in dem seit 1985 unter der Leitung von Hayao Miyazaki ein Kassenschlager nach dem anderen entsteht (z. B. Prinzessin Mononoke 1997, Chihiros Reise ins Zauberland 2001, Das wandelnde Schloss 2004).
Seinen bisher größten weltweiten Erfolg feierte Studio Ghibli mit Chihiros Reise ins Zauberland: Der Film erhielt neben zahlreichen internationalen Zuschauer- und Kritikerpreisen im Jahr 2002 den Goldenen Bären auf der Berlinale und im Jahr 2003 den Oscar als bester Animationsfilm, was ihn zum meistausgezeichneten Zeichentrickfilm aller Zeiten macht.
Weitere bekannte Anime-Studios:
GAINAX (Neon Genesis Evangelion, Die Macht des Zaubersteins, FLCL)
Toei Animation (Sailor Moon, Dragonball, Saint Seiya, Captain Future, One Piece)
Nippon Animation (World Masterpiece Theater, eine Serienreihe)
Studio Pierrot (Naruto, Saber Rider)
Sunrise Inc. (Inu Yasha, City Hunter, Cowboy Bebop, The Vision of Escaflowne)
Anime im deutschen Kino
Der erste Anime in Deutschland war der Kinofilm Der Zauberer und die Banditen (jap. shōnen sarutobi sasuke , engl. Magic Boy) von Toei Animation aus dem Jahr 1959. Er hatte seinen deutschen Kinostart am 16. März 1961.
Seither sind im deutschen Kino über 30 Anime-Filme gezeigt worden, darunter Akira (1991), Ghost in the Shell (1997), Perfect Blue (2000) und einige Produktionen von Studio Ghibli wie Prinzessin Mononoke (2001), Chihiros Reise ins Zauberland (2003) und Das wandelnde Schloss (2005). Die bisher höchsten Zuschauerzahlen hatten die drei im Kino gezeigten Filme zur Pokémon-Serie.
Anime im deutschen Fernsehen
Die erste Anime-Serie im deutschen Fernsehen war Speed Racer (Tatsunoko Productions, 1967), von der ab dem 18. November 1971 in der ARD drei von ursprünglich acht geplanten Folgen gezeigt wurden. Aufgrund von Protesten von Eltern, Pädagogen und Medien wurde jedoch die bereits angekündigte vierte Folge kurzfristig gestrichen. Im Frühjahr 1973 wurden zwei weitere Folgen ohne Vorankündigung als Ersatz für ausgefallene Asterix-Sendungen ins Programm genommen, danach wurde die Serie nach erneuten Protesten vollständig abgesetzt.
Mit Ausnahme von Captain Future, gegen das es zahlreiche Proteste von Eltern gab und vor dem in den 1980er-Jahren sogar in einigen Schulbüchern gewarnt wurde, umfassten Anime im deutschen Fernsehen lange Zeit nur Serien für Kindergarten- und Grundschulkinder (zum Vergleich: Das Altersspektrum der in Frankreich, Spanien und Italien ausgestrahlten Anime reichte schon Ende der 1970er-Jahre bis zu älteren Jugendlichen). Dass es sich bei diesen Zeichentrickserien um japanische Produktionen handelte, ist selbst heute teilweise noch nicht bekannt.
Am 11. Januar 1988 ging aus dem Musikvideo-Abspielprogramm musicbox der Privatsender Tele 5 hervor. In seinem Nachmittagsprogramm Bim Bam Bino wurden ab 1989 zum ersten Mal in Deutschland auch Anime für ältere Kinder und Jugendliche ausgestrahlt. Serien wie Miyuki, Mila Superstar (jap. Attack No. 1), Die Königin der tausend Jahre (jap. Shin Taketori Monogatari Sennen Joō) und Saber Rider und die Starsheriffs (jap. Sei Jūshi Bismark) führten zur Gründung von ersten Anime-Fanclubs in Deutschland, die sich aber oft auf die jeweilige Serie beschränkten. Nach der Umwandlung von Tele 5 in das Deutsche Sportfernsehen (DSF) am 1. Januar 1993 wurden nur einige dieser Anime von anderen Privatsendern übernommen.
Einen entscheidenden Schub erlebte die deutsche Anime-Fanszene durch die fünf Staffeln bzw. 200 Folgen lange Serie Sailor Moon (jap. Bishōjo Senshi Sailor Moon). Die erste Fernsehstaffel von Oktober 1995 bis September 1996 im ZDF wurde allerdings wegen ihrer Sendezeit inmitten eines Zeichentrick-Programmblocks von den meisten Fernseh-Zeitschriften nicht gesondert erwähnt. Erst durch die erneute Ausstrahlung ab Mai 1997 bei RTL 2 wurde Sailor Moon, dessen primäre Zielgruppe in Japan eigentlich Mädchen in der Pubertät waren, zum Kultfaktor einer neuen Fanbewegung. Dieser Trend setzte sich durch weitere Serien wie etwa Dragonball fort.
Bis heute spielen Animes im deutschen Fernsehen allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern, die sich zumeist auf die Wiederholung altbekannter Anime-Kinderserien beschränken, sendet lediglich RTL 2 bis heute ein durchgehendes Animeprogramm. Eine weit verbreitete, aber falsche Annahme ist, dass auch VOX Animes sendet. VOX verkauft jedoch lediglich Sendezeit an dctp, die damit animeorientierte Programmblöcke anbieten. Daneben gibt es noch einige Sender, die in unregelmäßigen Abständen Serien ausstrahlen oder ausstrahlten, so beispielsweise VIVA, MTV, Kabel 1 und derzeit GIGA. Auch der Pay-TV-Animesender Animax bietet sein Programm in Deutschland an.
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